Altern ist, genau wie beim Menschen, ein normaler Vorgang des Organismus. Als Folge zeigt sich ein Nachlassen der Leistungs- und Adaptionsfähigkeit des Individuums und somit eine höhere Anfälligkeit für Erkrankungen. Und genau hier setzen die Vorsorgeuntersuchungen ein, um den Zustand "alt und gesund" möglichst lange zu erhalten. Bei den Tieren gibt es gleichermaßen wie beim Menschen typische Alterserkrankungen, die nicht zu heilen sondern nur zu lindern sind. Die Therapie beginnt hier mit dem Ziel, eine höhere Lebensqualität für einen möglichst langen Zeitraum zu geben. Durch die Vorsorgeuntersuchungen können bereits subklinische Veränderungen, also erste Störungen auch ohne ausgeprägtes Krankheitsbild erkannt und behandelt werden.
Bei dem Wunsch noch lange Freude an Ihrem vierbeinigen Familienangehörigen zu haben, möchte ich Sie unterstützen und deshalb über mögliche Untersuchungen informieren.
VORBEUGEN ist besser als HEILEN !
Wann ist ein Tier alt ?
Eine definitive Altersgrenze, ab der ein Tier „zum alten Eisen“ gehört, gibt es nicht bzw. richtet sich diese nach der Größe und der Rasse des jeweiligen Tieres. Generell sind Hunde großer Rassen etwas früher, mit etwa 5 bis 7 Jahren, als geriatrische Patienten einzustufen. Kleinere Hunderassen und Katzen zählen ab dem 8. bis 9. Lebensjahr zu den älteren Tieren.
Häufige Alterserkrankungen
Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Tumorerkrankungen, Erkrankungen der Prostata, ERkrankungen des Herz- Kreislauf- Systems, Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule, Schilddrüsenerkrankungen, Übergewicht, Hauterkrankungen als Folge von Organerkrankungen, Störungen des Verdauungsapparates wie Verstopfungen, übler Maulgeruch durch Zahnerkrankungen, Harn-Inkontinenz...
Auf welche Veränderungen sollten Sie achten?
Wann sollte die Vorsorge beginnen ?
Es empfiehlt sich bereits 1 - 2 Jahre vor dem Erreichen des Alters mit den ersten Untersuchungen zu beginnen, da es keine festen Referenzbereiche für alte Tiere gibt und so die individuellen Werte als "Normalwerte" benutzt werden können. Hier bietet sich der Termin der allgemeinen Untersuchung bei der jährlichen Schutzimpfung an. Durch das somit erhaltene individuelle Profil der Vorsorgeergebnisse lassen sich auch kleinere Veränderungen schon frühzeitig erkennen!
Welche Untersuchungen sollten Sie Ihrem Tier gönnen?
Als grobe Orientierung wird das Vorsorgeprogramm in drei Stufen eingeteilt:
Stufe 1
Für den Anschein nach gesunde Tiere, Durchführung einmal pro Jahr:
Stufe 2
Für ältere Tiere mit leichten gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Durchführung mindestens einmal pro Jahr: Programm Stufe 1, aber zusätzlich
Stufe 3
Für ältere Tiere mit ernsten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Durchführung viertel- bis halbjährlich: Programm Stufe 2
Was benötigen wir zur Vorsorgeuntersuchung ?